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und rief Fennek herbei. Wir saßen hier in einer Mulde, und weitere Schüsse schadeten nur den Bäumen.

Turst hatte sich bedächtig eine Zigarre angezündet.

„Ja, Olaf, Patumengi kannte Lylian seit Jahren – schon in Addis Abeba, wo er am Hofe des Negus Negesti sehr geachtet ist …“

Er schaute still vor sich hin …

„Olaf, wir sind Freunde …“ begann er wieder …[1]

„Das sind wir, mein lieber Vincent … Zweifelst du daran?“

„Nein … Und doch wünschte ich, wir wären uns nie begegnet …“

Ich beugte mich vor …

„Vincent, du … liebst Lylian Garden!“

Er wandte den Kopf, unsere Augen begegneten sich …

„Ja, ich liebe sie, Olaf …“

„Warst du mit ihr in Addis Abeba zusammen?“

„Täglich …“ – und er lächelte schwermütig. „Zu oft waren wir zusammen … Lylian war Erzieherin bei den Kindern des englischen Gesandten, ich war Hoftierarzt, das weißt du. Ich stand im Range den Mekunen gleich, den höchsten Würdenträgern … Ich war beliebt in der Europäerkolonie, ich spielte mit Lylian Tennis, ritt mit ihr auf die Jagd …“

  1. Vorlage: …“ (Anführungszeichen entfernt)
Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/165&oldid=- (Version vom 31.7.2018)