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Ich erwiderte: „Was halten denn die Wollo-Galla von ihr?!“

„Ja, das ist merkwürdig, Olaf … Sie wurden stets stumm, sobald Falferlon das Thema anschnitt. Daß sie etwas wissen, ist sicher, – daß sie aber auch noch eine Riesenangst vor ihr haben, ist noch gewisser.“

Ich schaute in das knisternde Feuer. Von den Fleischstücken tropfte noch das Blut herab und zischte in der Hitze, als ob man ein Zündholz anstreicht.

Mary fügte sinnend hinzu: „Falferlon meint – und er ist vielerfahren –, daß die Frau den sogenannten „Tierblick“ hat … Es gibt Menschen, in deren Augen irgend etwas Bestimmtes liegen muß, das selbst den Löwen scheu zurücktreibt …“

„Löwen sind ungefährlicher als Büffel, Mary, und einem Büffel gegenüber hilft auch der starre bannende Blick nichts. Nein, so kommt man dem Geheimnis nicht näher. Turst glaubt, die Frau müsse sonst irgend etwas an sich haben, das die Hamadryas zu gehorsamen Hündchen macht.“

Eine längere Pause trat ein.

Es war völlig windstill, aber kühl, und von der Steppe her meldeten sich ein paar Löwen.

Das Wild war seit gestern wieder erschienen, und die Löwen jagten wohl gemeinsam Zebras, ihre Leckerbissen.

„Es hört sich schauerlich an,“ sagte Mary

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Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/82&oldid=- (Version vom 31.7.2018)