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Es riecht hier überall nach Affenkäfig. Nicht sehr, aber es riecht …

„Fennek,“ frage ich und sauge an der Zigarre, „Fennek, ich fürchte, wir haben einen großen Fehler begangen …“

Er zwinkert mit den Augen, dann fährt sein Schnäuzchen in den dichten seidigen Pelz des Hinterschenkels …

„Ja, du wirst mit deinen Flöhen leichter fertig,“ nickte ich mißmutig. „Gabara ist kein Floh … Man sollte nie allzu nachsichtig sein. Schwächliche Strafjustiz ist Unfug.“

Seine Augen blickten über meinen Kopf hinweg auf irgend etwas, das hinter mir steht.

Da legen sich auch schon zwei warme duftende Händchen über meine Augen, weiches Haar streichelt meine braune Wange und jemand küßt mich …

Mary.

„… Guten Morgen, du Tintenfisch!“

Ich drehe mich um, die Hände sinken, und ich sehe dort hinten den Wollvorhang des Eingangs zufallen und sehe flüchtig ein anderes Frauengesicht.

Mary Marlon ahnt nichts davon, setzt sich mir auf den Schoß und erweckt Fenneks Eifersucht.

„Kack … Kack Kack … Kack …!“ droht der Kleine vom Fenster her.

„Halt’ den Mund!“ lacht Mary. „Dummer Mukki, – das hier ist nur Freundschaft, merke dir das!“

Empfohlene Zitierweise:
Max Schraut: Die Herrin der Unterwelt. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1930, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Herrin_der_Unterwelt.pdf/94&oldid=- (Version vom 31.7.2018)