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Erster Auftritt.
Madame Ehrenpreis (steht bey ihrer Toilette, und putzt sich.) Agnete (hilft ihr.)

Agnete. (nachdem sie ihr das Leibband umgebunden hat.) Haben Ihre Gnaden noch mehr zu befehlen?

M. Ehrenpr. (sieht sich von allen Seiten im Spiegel.) Nein, du kannst nun gern gehen, Nette!

Agnete. Gnädige Frau!

M. Ehrenpr. Nu, was giebt es?

Agnete. Ihre Gnaden müssen mir meine Dreistigkeit nicht übel nehmen; aber ich heisse Agnete, und Sie nennen mich Nette, und das ist doch ein Hundenahme, habe ich immer gehört.

M. Ehrenpr. Weißt du was, mein Kind? Willst du mir unter dem Namen Nette dienen, so magst du es: und willst du das nicht, so sollst du deinen Lohn haben, und dann magst du dich verdingen, wo du willst, und dich Agnete nennen lassen, wie du willst.

Agnete. Ihre Gnaden müssen nicht böse werden.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Andreas Heiberg: Die Hoftrauer, oder das Testament. Ein Lustspiel in einem Aufzuge. Orell, Geßner, Füßli und Comp., Zürich 1795, Seite 311. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Hoftrauer,_oder_das_Testament.pdf/5&oldid=- (Version vom 11.9.2022)