Seite:Die Kuestenepidemie von 1826 insbesondere in Norderditmarschen.pdf/41

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Mag auch nun dieser entzündliche Zustand von ganz eigenthümlicher Art seyn, was zum Theil daraus hervorgeht,


    [31] schon früher unter dem Artikel: Heide den 20. Februar 1826 in der Nr. 168 des Altonaischen Merkurs von mir zur Publicität gebracht worden. Der dortige Aufsatz lautet:
         Die große Epidemie, welche in dieser Zeit fast alle Küstenländer der Nordsee, von der Schelde bis zur Hever, ergriffen, hat auch unsre Landschaft in einem hohen Grade heimgesucht. Nach einem ohngefähren Ueberschlage war in den Monaten August und September jedes fünfte Individium bei uns krank. Wenn gleich das Bild dieser Krankheit sich nicht ganz gleich blieb, indem in dem ersten Monate die galligten und entzündlichen, in letzterm die Zeichen des intermittirenden Fiebers hervorstachen, so blieb doch die eigentliche Natur dieser Epidemie in ihrem ganzen Verlaufe dieselbe. Die Krankheit befiel gewöhnlich ohne Verboten. Augenblicklicher starker Frost, große Hitze, sehr heftige Kopfschmerzen vor der Stirne, Erbrechen einer schwarzen galligten Materie in enormer Quantität, Durchfall von derselben Art, Schmerzen in der Herzgrube und gelbsüchtige Farbe, verbunden mit starkem Fieber, waren die Zufälle, welche den Anfang der Krankheit bezeichneten, und sich mit deutlichen Remissionen jeden zweyten oder dritten Tag bis zu Ende wiederhohlten. Allmähliches Abnehmen dieser Zufälle führte zur Genesung; ein Steigen derselben brachte tagelangen Schlaf und schnellen Tod. – Das gleichzeitige Entstehen dieser Epidemie in den Gegenden, welche einerley Einwirkungen ausgesetzt waren, läßt wohl keinen Zweifel übrig, daß die Ursache derselben einen Theils in der vorigjährigen Ueberschwemmung,