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     darnach küß sie von meinen wegen
Es muessendt starcke bengel sein
     die den schlepsack nimmendt hyn
Welches weib mir ist geschlagen
     die mag nym eer vff erd eriagen
Lieffends nit gon schwindelßheim
     so thet der müller niendert keym
Nun lockt y e ein der andren vß
     biß sie der müller sihet duß
Vnd mit dem schlepsack schlecht zuon oren
     so bald sie vor der mülen woren
Von kloster frawen hab ich wunder
     Die gar beschlossen sind besunder
Wie sie der müller troffen hatt
     so sy doch nit gondt vß der statt
Vnd sind doch mit schlepsecken troffen
     es gschicht in frylich so sie schlaffen
O müller du vnmuessiger mann
     wie sahestu so groß vnruow an
Das du bschloßnen closter kinden
     den schlepsack stost yn zuo den winden
     das sie in dynn im closter finden
Vnd die reynen drüber fallen
     du würst doch schuldig an in allen
Kein kluoger mann vff erden ist
     denn der müller mit seim list
Wo ettlich frumme weiber ziehen
     vnd hinder geistlich menner fliehen


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 16v. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/32&oldid=- (Version vom 31.7.2018)