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Er wer ein prediger erboren
     so abenthürig was er gschoren
Die Augistiner Carmelyten
     charthüser vor den alten zeitten
Hattendt in auch vff gelesen
     das er mit in fuort münches wesen
     vnd muost in in der schuolen lesen
Ich fand mein essel vff dem stuol
     sitzen vff der hohen schuol
Vnd fieng an im hertzen sagen
     hett dich der düffel vff hyn tragen
Mit kurtzen worten sag ich das
     on allen zorn \ on nyd vnd haß
Das er ein grosser essel was
     do er schon oben hoch dran saß
Der ley den essel zucht zuon eren
     dem geistlichen kan man das nit weren
Was hab ich doch den lüthen thon
     das sie myn essel nit londt gon
     vnd do heim in stalle ston
So vnwerdt wurdt er wol dar neben
     das sie in vmb ein sackpfiff geben
Den armen ryten \ vnd in schinden
     wo sie ein wenig gelt drum finden
Der essel ist in allem standt
     in allem rych in allem landt
Kummen so zuo grossen eren
     das sie latin in woellen leren


Empfohlene Zitierweise:
Thomas Murner: Die Mülle von Schwyndelszheym vnd Gredt Müllerin Jarzeit. Straßburg 1515, Blatt 35r. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_M%C3%BClle_von_Schwyndelszheym.djvu/69&oldid=- (Version vom 31.7.2018)