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Oelsnitz, dessen Eltern und Vorfahren den Perlenfang wahrscheinlich schon nach Anleitung der Wahlen getrieben und sich mit der Behandlung der Perlenmuscheln befreundet hatten, faßte endlich den Entschluß – sei es nun, daß er von reinem Patriotismus dazu getrieben ward, oder daß ihn die Hoffnung auf eine reiche Belohnung dazu verleitete, – seinem Landesherren diesen bis jetzt verborgenen Schatz zu entdecken und für ihn nutzbar zu machen. Von dieser Zeit an wird die Geschichte der Voigtländischen Perlenfischern positiv und actenkundig und ihre ferneren Schicksale sollen nun ausführlich weiter dargestellt werden.

§. 8.
Erhebung der Perlenfischerei im Voigtlande zu einem Regale.

Es war zu Anfang des Jahres 1621, als dem damaligen Churfürsten von Sachsen, Johann Georg I., die Nachricht von dieser Entdeckung hinterbracht wurde. Bei der nach dem damaligen Zeitgeiste herrschenden Prunk- und Glanzsucht war diese Entdeckung um so angenehmer, als dadurch Mittel und Wege in Aussicht gestellt wurden, diesen Hang der Zeit einigermaßen zufrieden zu stellen und ohne großen Aufwand in den Besitz von Perlen zu gelangen, auf welche mitunter nicht geringe Summen verwendet worden waren. Denn einen Perlenschmuck zu tragen und Zierraden mit Perlen geschmückt

Empfohlene Zitierweise:
Johann Gottlieb Jahn: Die Perlenfischerei im Voigtlande. Selbstverlag des Verfassers, Oelsnitz 1854, Seite 64. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Perlenfischerei_im_Voigtlande.pdf/72&oldid=- (Version vom 31.7.2018)