viel erfahren, – und, wie gesagt, durch die Praxis die Meisterschaft erlangt.
Elafu. Zu was Ende liesen Sie hier diesen Esel abmahlen? Ich dächte es wäre beim Unterricht in der Naturgeschichte weit besser, den Kindern, wo es seyn kann, die lebendigen Thiere, als die Bilder derselben, zu zeigen.
Schulm. Naturgeschichte? – Was wollen Sie hiermit sagen?
Elafu. (lächelnd.) Sie geben den Kindern Unterricht in der Erkenntniß der Natur und der Geschöpfe, und zeigen ihnen die Thiere in Bildern, wie z. B. diesen Esel?
Schulm. Nichts weniger! dieser Esel ist zu einer gewissen Art von Strafe da. Wenn ein Kind faul oder unwissend ist, so wird ihm, zur Beschimpfung, das Bild umgehängt.
Elafu. Und das thut seine Wirkung?
Schulm. Wie ’s kommt. Manches Kind fürchtet die Schande mehr als den Schmerz, und da kommt man denn mit dem Esel; manches fürchtet den Schmerz mehr
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/122&oldid=- (Version vom 31.7.2018)