Quaksalber in Zeit von einer Stunde gänzlich aus, so daß sehr viele sich gefallen lassen mußten, die Befriedigung ihrer Lüsternheit, nach seiner allesheilenden Wundertinktur, bis auf den folgenden Tag auszusezen.
Elafu, der nie im Stande ist, zu schweigen, wenn er Vernunft und Recht verhöhnen sieht, vermocht’ es auch dießmal nicht. „Hab’ doch – sagte er, dem gnädigen Herrn, der vor ihm sas, gerade am Ohr vorüber, – hab’ doch in meinem Leben keinen grösern Betrüger gesehen, als diesen Medikaster hier. Erst schwäzt er den Leuten das Geld aus dem Beutel, und dann giebt er ihnen noch oben drein Gift dafür!“ – „Sie haben recht, erwiederte der gnädige Herr, indem er sich gegen ihn umwandte; – es ist unbegreiflich, wie dumm die Leute sind, und wie arg sie sich von ihm prellen lassen. – Aber, fuhr der Philosoph fort, unbegreiflicher als diese Dummheit, ist mir der Leichtsinn oder die Sorglosigkeit des Stats, der einem solchen Schurken erlaubt, seine Bude aufzuschlagen, durch seine
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 131. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/131&oldid=- (Version vom 31.7.2018)