Raum zur Befriedigung seines Eingennuzes vor ihm, und er kanns lange treiben, ohne gestört zu werden: Denn der Beamte erhält seinen Untergebenen gegen über, beinahe immer Recht, sollte auch sein Unrecht noch so einleuchtend, noch so schreyend seyn. Folglich ist es sehr natürlich, daß ein Vater seinen Sohn nicht besser berathen zu können glaubt, als wenn er ihn dem Dienste des States widmet. Denn er sichert dadurch sein Fortkommen und sein bürgerliches Ansehen weit fester, als wenn er ihn einem Handwerker, oder einem Künstler, oder einem Kaufmann übergäbe.
Elafu. Werden aber unter diesen Umständen Handwerker, Künste, und Handlung nicht in Verfall gerathen? Denn derjenige Stand, der durch den Glanz eines andern so sehr verdunkelt wird, muß schlechterdings an Kraft und Würde verlieren.
Rechtsgel. Allerdings! die Handlung ist bei uns zur Krämerey herabgesunken; die Künste liegen ganz zu Boden; die meisten Produkte derselben, lassen wir aus dem Auslande kommen, ja wir schiken ihm wol gar
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 156. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/156&oldid=- (Version vom 31.7.2018)