aus, man legte ein Lotto an, man führte das Stempelpapier ein, man verordnete für die unschuldigsten Freyheiten des Untertanen Taxgelder, man verpachtete das Recht, die Uebertretter der Statsgeseze um Geld zu strafen, an Unternehmer; man errichtete neue Zölle, man verödete die Waldungen, man warf die Pupillen- und Stiftungsgelder in die herrschaftlichen Kassen, man verkaufte die Hofgüter an Untertanen, – man sezte alle Triebwerke in Bewegung, um Geld aufzubringen; und so sehr man auch den Untertanen schröpfte, so ward doch in Zeit von 15 Jahren, eine so ungeheure Schuldenlast zusammen gehäuft, daß der armselige Pranger selbst einsah’, daß ein neuer Ton eingeführt werden müßte, sollt’ er anders nicht samt seinen Unterthanen vollends gar zu Grunde gehen.
Nun strebte man nicht mehr darnach, auf fürstliche Weise zu glänzen, sondern man begnügte sich damit, daß man blos den Schein fürstlicher Gröse anzog, und durch verstellten Pracht, kurzsichtige Beobachter täuschte. Die
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/188&oldid=- (Version vom 31.7.2018)