Spekulationen, und öffentlicher Gespräche. Beynahe die ganze Tischgesellschaft, mit der wir speisten, stimmte in den demokratischen Ton, und alles spottete, lachte, schimpfte, fluchte, und deräsonnirte über Aristokraten-Despotism und Aristokraten-Hudelei, und wir, und insbesondre Elafu, sympathisirten in der reinsten Harmonie, mit der freymütigen Politikastern, die uns umgaben. Ein junger Patrizier sas zwischen uns beyden Philosophen unerkannt mitten inne. Er hatte lange stille geschwiegen, und seinen Grimm verbissen. Endlich wagte ers doch ein Wörtchen zur Verteidigung seiner Kaste zu sprechen, und sich zugleich als ein Glied derselben anzukünden. „Die Bürgerschaft, sagte er, wird ihren Schritt noch bereuen. Denn wir haben uns bisher nie etwas erlaubt, auser es sey unsern Rechten gemäs gewesen, und diese Rechte sind uns von Kaiser und Reich bestättigt und garantirt, oder durch die Observanz geheiliget. – Mögen die tollen Schwindelköpfe unternehmen, was sie wollen; sie werden nicht einen Augenblick unsre Ruhe stöhren.“
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 209. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/209&oldid=- (Version vom 31.7.2018)