sezt. „Sie sagen uns hier etwas, bemerkte Elafu, was uns in verschiedner Hinsicht unbegreiflich scheint: Denn ist es wohl vernünftiger, dem Denken Geseze geben, als wenn einer eurer Fürsten durch ein öffentliches Mandat allen seinen Unterthanen gebieten würde, niemals krank zu seyn? – Seyd ihr denn noch nicht so weit gekommen, daß ihr einsehet, daß man nur freye Handlungen durch Geseze leiten kann? – Wahrlich, eine solche Verirrung hätt’ ich unter einem gebildeten Volke nicht erwartet! Denn die Thorheit derselben springt gleich bei ihrem ersten Anblike so deutlich ins Auge, daß sie nur einem Stockblinden unbemerkbar bleiben kann. Und die Folgen derselben – „Diese sind, fuhr der Prediger fort, doch so gefährlich weit nicht, als sie ihnen vielleicht scheinen. Die Vernunft geht ihren Gang, wenn sie gleich hie und da eine Weile gehemmt und erschwert wird. Und die Resultate unsres Forschens kommen aus ins Publikum, wenn sie gleich auf ihrem Pfade Umwege nehmen müssen. Wir machen es hier wie ein Baumeister, der
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/62&oldid=- (Version vom 31.7.2018)