Sind seine Einwürfe gegen die öfentliche Verwaltung scheinbar oder trügerisch, so wäre es dem Hof ein leichtes gewesen, sich auch auf dem Wege der Publizität zu rechtfertigen, und die Scheingründe des Verfassers ins Licht zu sezen, das den betrüglichen Schimmer desselben verschwinden gemacht hätte. Und dadurch hätt’ er seine gute Sache am sichersten befestigt, und alle gefährlichen Eindrüke der verführerischen Schrift am glüklichsten vertilgt. – Sind aber die Beschuldigungen des Patrioten gegründet, und seine Vorschläge gut und zweckmässig, nun so lohne der Stat den weisen und biedern Mann, seze seine Plane ins Werk, und gebe den Bürgern den erfreulichen Beweis, daß er bereitwillig ist, alles anzunehmen, und auszuführen, was zu ihrem Glüke und zu ihrer Ruhe dienlich ist. Aber gerade das Gegenteil thut dieser Hof. Er tastet die heiligen Rechte der Menschheit an, droht dem Prediger der Wahrheit mit Strafe, sucht Freymütigkeit und Patriotismus zu ersticken, wird selbst der Verräther seiner schlimmen Sache,
Johann Gottfried Pahl: Die Philosophen aus dem Uranus. [Andrä], Konstantinopel [i.e. Leipzig] 1796, Seite 90. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Philosophen_aus_dem_Uranus.djvu/90&oldid=- (Version vom 31.7.2018)