Doch wiederum kreisete heftig und wild
Prophetisch das glänzende Sternengebild
Auf seinem erhabenen Sitz.
Zu Ryßwik war nach manch blut’gem Strauß
Die Sehnsucht von Freiburg gestillt;
Sein heißer Wunsch war erfüllt!
Doch Vielerlei hat im Verlauf der Zeit
Wohl oft noch erfahren der Stern,
Beim fernern Wechsel der Staatshoheit,
Er mußte noch schauen den Sanscüllot
Aus Galliens blutigem Land,
Die grause verwilderte wüste Rott,
Und Galliens ewige Schand!
Erobert das fränkische Land.
Doch bangt es jetzt Deutschland, so mächtig und groß,
Als hätt’ sich das Blatt schon gewandt!
Wohl dreihundert Jahre in stürmischer Luft
Bis er herabkam zur städtischen Gruft,
Empfangen die Martyrer-Kron’.
Nimm jetzt nur ein Beispiel, du schimmernder Stern,
Vom Schicksal des Vorfahrers Dir;
Doch Alles mit Maß und Gebühr!
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 25. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)