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Sie tragen goldne Kleider
Und haben weiße Röcklein an,

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Die macht ein Zauberschneider,

Der Wunder schaffen kann.

Ich lieg am Tannenbaume
In kühler, heller Mondennacht,
Da glänzt’s im Waldesraume

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Von goldner Lampen Pracht.


Da funkeln und da glizen
Die Becher all von Edelstein,
Die Goldpocale blitzen
Im klaren Mondenschein.

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An einem goldnen Tische

Da ruh’n die Zwerglein allesamt
Und singen da so frische,
Vom Weine hoch entflammt.

Da wimmert es im Schlosse,

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Der Boden in der Tiefe kracht;

Mit seinem Geistertrosse
Der Kegelgeist erwacht.

Halloh! ihr Zwerglein alle!
So donnerts von dem Wald herauf,

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Singt mir mit lautem Schalle,

Setzt meine Kegel auf!

Nun kreists durch alle Wände,
Die Diener fliegen hin und her,
Da reget seine Hände

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Der Zwerge ganzes Heer.
Empfohlene Zitierweise:
Heinrich Schreiber: Die Volkssagen der Stadt Freiburg im Breisgau. Franz Xaver Wrangler, Freiburg 1867, Seite 45. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Volkssagen_der_Stadt_Freiburg_im_Breisgau.djvu/51&oldid=- (Version vom 31.7.2018)