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alles. Da reifte denn langsam in mir der Plan aus, mich auf unredlichem Wege in den Besitz eines großen Vermögens zu bringen. In aller Stille traf ich meine Vorbereitungen. Der Freund meines Vaters besaß eine Segeljacht, die er mir häufig auch zu längeren Ausflügen überließ. Bald war ich imstande, die Jacht ganz allein zu bedienen. Während meines vierwöchigen Sommerurlaubs im Jahre 1902 schaffte ich dann, ohne daß jemand etwas davon ahnte, in zahlreichen Fahrten mit der Jacht hier nach dieser Insel allerlei Dinge, die mir zu einem längeren Robinsonleben notwendig erschienen. Die drei Eilande, die man die Urossa-Gruppe nennt, hatte ich schon früher einmal besucht und für meine Zwecke recht geeignet gefunden. Von Pernambuco aus kann man sie bei günstigem Winde in zehn Stunden erreichen. – Nachdem ich hier alles aufgestapelt hatte, um jahrelang in der Verborgenheit leben zu können, wartete ich geduldig, bis sich mir eine Gelegenheit bot, der Kasse meines Chefs eine Summe zu entnehmen, die eines solchen gefährlichen Vorhabens wie mein Plan es darstellte, auch wert war. Beinahe neun Monate vergingen, bevor der Tag anbrach, an dem ich zum gemeinen Diebe werden sollte. Am 14. April 1903 lagen in der Kasse leicht umsetzbare Banknoten im Werte von

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W. Belka: Die Zauberinsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1916, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_Zauberinsel.pdf/50&oldid=- (Version vom 31.7.2018)