Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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So leise und sacht,
Bis der Tag erwacht,
Und sie zur ewigen Sonne leitet.
Lebenslust.
Unschuldige Jugend
Dir sei es bewusst:
Nur Feinde der Tugend
Sind Feinde der Lust!
Sind ewig verwandt;
Es knüpfet sie beide
Ein himmlisches Band!
Am Teetisch[WS 1]
Sie sassen und tranken am Teetisch,
Und sprachen von Liebe viel.
Die Herren die waren ästhetisch,
Die Damen von zartem Gefühl.
Der dürre Hofrat sprach.
Die Hofrätin lächelt ironisch,
Und dennoch seufzet sie: »Ach!«
Der Domherr öffnet den Mund weit:
Sie schadet sonst der Gesundheit.«
Das Fräulein lispelt: »Wieso?«
Die Gräfin spricht wehmütig:
»Die Liebe ist eine Passion!«
Die Tasse dem Herrn Baron.
Am Tische war noch ein Plätzchen,
Mein Liebchen, da hast du gefehlt;
Du hättest so hübsch, mein Schätzchen,
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Am Teeticsh
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/128&oldid=- (Version vom 31.7.2018)