Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Der Herr von Ueberall.
Du bist der Herr von Ueberall,
Wo Lichterglanz zu schauen,
Bei jedem Fest, auf jedem Ball,
Im Hause schöner Frauen.
Den mir die Leute schenken;
Doch Menschenkenner dürften schon
Gerechter mein gedenken.
Du bist der Herr von Nirgendrast,
Zu mir, dem ruhelosen Gast,
Dem’s nirgends will behagen;
Der ewig zwischen Jagd und Flucht
Im Sonnenschein des Lebens
Und immerfort vergebens!
Abgeblitzt.
Das Weiblein spricht in Gnaden:
»Vielliebes Männchen du,
Ach, kauf’ mir dort im Laden
Die süssen, kleinen Schuh’!
Höchst elegant im Bau,
Sind sie so recht geschaffen
Für deine kleine Frau!« –
Da lacht der Mann verfänglich:
Die Rechnung war sehr länglich;
Da schmilzt das Geld dahin!
Weshalb denn viel verschwenden
Für solche lütje Fru?
Drum braucht sie keine Schuh!«
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 134. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/140&oldid=- (Version vom 31.7.2018)