Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Allein sie sprach: »Das geht nicht gut;
Er steckt mir so in Fleisch und Blut,
Am Freitag nicht betrügen kann.«
Der Spiegel.
Dort im Entree bei Excellenz
Häng’ ich an einer Wand,
Und niemand ahnt wohl, was ich dort
Für Unterhaltung fand.
Zwei Wandleuchter gehängt,
Damit auch jeder Gegenstand
Sich strahlend in mir fängt.
Des Freitags ist – wer weiss warum?
Da kommen Damen und viel Herr’n
Im allerhöchsten Wichs.
Der Diener nimmt die Mäntel ab,
Die Zofe hilft dabei;
Und treibt noch mancherlei.
Ist dieses Mancherlel besorgt,
Tret’ ich erst in Aktion –
Man dreht die Leuchter vorteilhaft
Herr Leutnant Kurt von Tittchentei
Sich stets vor mir erst schnäuzt;
Zwei kleine Bürstchen holt er ’raus,
Die Beine stehn gespreizt.
Nach rechts und links gepflügt.
Genug! Monocle fest! Ein Blick!
Er geht und lacht vergnügt. –
Herr Egon Versler, Litterat
Der jedes Jahr ein Trauerspiel
Und zehn Pfund Lyrik schuf,
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 166. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/172&oldid=- (Version vom 31.7.2018)