Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/193

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Verschiedene: Die zehnte Muse


Doch das Beste bleibt, das Höchstreelle
Trink’ ein Cyankalífläschchen aus,
Spring’ hinab die Niagarafälle

20
Oder stirb als Narr im Irrenhaus!


Deinen Namen nennt, ganz ohne Frage,
Schleunigst jedes Winkelblättchen dann,
Und du bist zum mindesten drei Tage
Was du wolltest: ein berühmter Mann.


Reinh. Fuchs.






Einwirkung der Dichtkunst auf das Portemonnaie.

In Monaco die Rouletten,
Auf dem Rennplatz hohe Wetten
Sind nur für die Reichen da,
Sammlungen sich anzulegen,

5
Alpen-Klettersport zu pflegen,

Höllisch teuer wird es ja!
Auf der Treibjagd ohne Zweifel
Manches Goldstück geht zum Teufel
Mit der grössten Eleganz;

10
Und als kostspielig zu tadeln

Ist sogar das liebe Radeln,
Dieser Sport des kleinen Mann’s.
Erst die Abzahlung in Raten,
Dann ein Berg von Strafmandaten!

15
Hundert Thaler zahlt man wohl

Für des Arztes Honorare,
Für die Apotheker-Ware,
Für Kompressen und Karbol.
Ist’s kein Absturz in den Steinbruch,

20
Kommt doch wohl ein kleiner Beinbruch

Oefters bei dem Radler vor.
Heut macht Muskelzerrung Sorgen,
Knochenhaut-Entzündung morgen –
Futsch geht langsam der Humor.

25
Und mit steigendem Verdrusse

Sieht der Mensch am Jahresschlusse
Seine Kostenrechnung an;
Schauernd, trauernd, traumverloren,
Kratzt sich hinter beiden Ohren

30
Mancher brave Strampelmann.
Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/193&oldid=- (Version vom 31.7.2018)