Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Hoch flog der Schmutz auf dort und hier;
Staub gab’s auf allen Gassen,
Kein gutes Federchen ward ihr
Am ganzen Leib gelassen. –
Stand still auf einem Beine
Und sah sich dumm die Sache an,
Wie alles kam in’s Reine.
Vogelscheuche.
Es steht ein Mönch im Felde,
Ist nur ein Mönchshabit.
Die Stange schwankt im Winde,
Die Kutte dreht sich mit.
So schützen wir die Saat;
Die Spatzen respektieren
Den geistlichen Ornat.
Die Spatzen denken: Mönchlein,
Ei, säst denn du und erntest?
Und Gott ernährt dich doch!
Ellengrösse.
Die Pappel spricht zum Bäumchen:
»Was machst du dich so breit
Mit den geringen Pfläumchen?«
Es sagt: Ich bin erfreut,
Nicht eine leere Stange! –
»Was!« ruft die Pappel stolz,
»Ich bin zwar eine Stange,
Doch eine lange, lange!«
(1794–1865.)
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/248&oldid=- (Version vom 31.7.2018)