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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/260

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Verschiedene: Die zehnte Muse

Zu viel bedacht, zu viel erwägt hast …
Drum –: wenn das Glück dir wieder winkt,
Nur schnell ihm nach, eh’ es versinkt!
Dann denk’ an unsern Maler du

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Und fasse an und greife zu,

Damit es dir nicht wieder geh’
Wie unserm Freund in Halensee.

Gustav Hochstetter.




Die Spinnen und die Fliegen.

In einem Schlösschen, das verlassen
Und darum halb verfallen stand,
Herbergten in den öden Räumen
Viel Dutzend Spinnen an der Wind.

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Gesundheit halber aber mochte

Der letzte der Insassen hier
Zerbroch’ne Scheiben nicht vertragen
Und flickte alles mit Papier.

Er schnitt dadurch den vielen Spinnen

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Der Nahrung Zufuhr gründlich ab,

Von aussen kam nicht eine Fliege,
Wie es bald innen keine gab.

Die netzewebende Gemeinde,
Die wusste nicht, wie ihr geschah,

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Und war nach langem, grimmen Fasten

Dem bittern Hungertode nah.

Da ward für den, der Kraft noch fühlte,
Die Selbsterhaltung zum Gesetz,
Er lud beim Schwächern sich zu Gaste

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Und frass ihn auf im eignen Netz.


Doch als zu höchst die Not gestiegen,
Da fügte sich, dass vor dem Schloss
Ein muntrer Knab’ vorbeigezogen,
Den lange Weile just verdross.

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Er raffte Kiesel auf vom Wege

Und nahm die Fenster sich zum Ziel,
Nur wenig heile Scheiben blieben
Nach diesem ritterlichen Spiel.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 254. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/260&oldid=- (Version vom 31.7.2018)