Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Mein Lieb.
Sieh, du hast den bunten Strauss
Mir am Busen ganz zerknickt,
Spricht mein Lieb, wenn gar zu fest
An das Herz sie mich gedrückt.
Alle Leute sagen’s doch!
Spricht mein süsses Lieb zu mir,
Spricht mein Lieb, und küsst mich noch.
Liebeslust.
Nach Christian von Hamle. (13. Jahrh.)
Von schönen Leibes
Armen umfangen
Ans Herz gedrückt, wie wohl das thut!
Von lieben Weibes
Ein minnig Lachen, wie höht’s den Mut!
Du magst nicht sprechen zur selben Stund’,
Nur küssen, nur küssen den süssen Mund!
Vier Augensterne,
Leuchtend, beschämen der Sonne Licht.
Vier Arme, gerne
Geschlungen zusammen,
O Eisen und Stahl wohl eher zerbricht!
Kein Blatt mehr findet ein Plätzchen da!
Herz im Wege.
Es fragte dich die Tante,
Wie gehst du wunderlich?
Du tanzest wohl im Sande
Menuett und neigest dich?
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 52. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/58&oldid=- (Version vom 31.7.2018)