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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/59

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Verschiedene: Die zehnte Muse


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Doch du warst ausgewichen

Zahllosen Tierchen klein,
Die auf dem Wege schlichen –
Ihr Mörder nicht zu sein.

Gehst du noch jetzt die Stege,

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Auf Milde so bedacht?

Mein Herz liegt dir im Wege –
O nimm mein Herz in acht.

Otto Ludwig.






     Der Garten.

Um den Garten ist ein Zaun,
Ueber’n Zaun zwei Aeuglein schaun;
     Sie schaut her, und ich schau hin –
     Ach, wie wird mir da zu Sinn!

5
Um den Garten ist ein Zaun,

Ueber’n Zaun zwei Aeuglein schaun;
     Ich schau hin, und sie schaut her –
     Wenn ich nur im Garten wär!

Um den Garten ist ein Zaun,

10
Ueber’n Zaun zwei Aeuglein schaun;

     Sie schaut her, und ich schau hin –
     Schwupps! – Heidi, nun bin ich drin!

Demetrius Schrutz.






     Stelldichein.

Husch, husch! es kommt wer, lauf geschwind,
Dass sie uns ja nicht betreten;
Wenn Zwei im Lenze beisammen stehn,
Dann denkt man gewiss nicht, sie beten.

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Man denkt, sie machen’s den Blumen gleich,

Denn wenn sie auch sittig schweigen,
Man sieht recht gut, wie im Abendwind
Sie die Köpflein zusammenneigen.

Dann magst du wohl mit den Händen dir

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Verdecken die roten Wangen;

Man zieht sie lachend dir vom Gesicht,
Und du – stehst schambefangen.

Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/59&oldid=- (Version vom 31.7.2018)