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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/63

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Verschiedene: Die zehnte Muse


Gute Nacht!
Liebchen, ach wie schön vollbracht,
Unter Scherz und Tanz und Singen,

10
Flog der Tag auf goldnen Schwingen

Den verschwundnen Tagen zu!
Gute Nacht und süsse Ruh’!

Gute Nacht!
Wie mich das so fröhlich macht,

15
Dass ich weiss, du bist die Meine,

Dass ich weiss, ich bin der Deine,
Du und ich, und ich und du!
Gute Nacht und süsse Ruh’!
Gute Nacht!

20
Gute Nacht!

Liebchen, ruft mich bald die Nacht,
Dir am Busen zu erwarmen?
Ach! wann schliesst in meinen Armen
Sich dein blaues Auge zu?

25
Gute Nacht und süsse Ruh’!
S. Aug. Mahlmann.
(1771–1826.)






Die Nachtigallen.

Möcht’ wissen, was sie schlagen
So schön bei der Nacht,
’s ist in der Welt ja doch Niemand,
Der mit ihnen wacht.

5
Und die Wolken, sie reisen,

Und das Land ist so blass,
Und die Nacht wandert leise
Durch den Wald über’s Gras.

Nacht, Wolken, wohin sie gehen,

10
Ich weiss es recht gut,

Liegt ein Grund hinter den Höhen,
Wo meine Liebste jetzt ruht.

Zieht der Einsiedel sein Glöcklein.
Sie höret es nicht,

15
Es fallen ihr die Löcklein

Uebers ganze Gesicht.


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)