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Seite:Die zehnte Muse (Maximilian Bern).djvu/78

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Verschiedene: Die zehnte Muse


Im Kampfe sich der Meister zeigt;
Auf, auf zu raschem Siege,

15
Dass, eh’ der Abend niedersteigt,

Er mir zu Füssen liege!

S. Fritz.






Illona.

Sag’ an, mein braunes Mägdelein,
Wie komm’ ich nachts zu dir herein?
Der Hund bellt auf den Gassen,
Da werden sie mich fassen!

5
»Dem Hunde geb’ ich Fleisch und Bein,

Da lässt er gleich das Bellen sein,
Und du, du kannst herein!«

Sag’ an, mein braunes Mägdelein,
Wie komm’ ich nachts zu dir herein?

10
Im Stall die Gänslein schnattern,

Da wird man mich ergattern!
»Ich gebe Hafer den Gänselein,
Da lassen sie das Schnattern sein,
Und du, du kannst herein!«

15
Sag’ an, mein braunes Mägdelein,

Wie komm’ ich nachts zu dir herein?
Im Hofe miau’n die Kätzchen,
Da fängt man mich, mein Schätzchen!
»Ich gebe Milch den Kätzelein,

20
Da lassen sie das Miauen sein,

Und du, du kannst herein!«

Sag’ an, mein braunes Mägdelein,
Wie komm’ ich nachts zu dir herein?
Die Mäuslein werden pfeifen,

25
Da wird man mich ergreifen!

»Und schreckst du dich vor einer Maus,
Da schier dich lieber gleich hinaus
Und bleib’ mir aus dem Haus!«


Wilhelmine Gräfin Wickenburg-Almásy.






Siesta.

Lieb, o lieb war die Nacht
Mitten am hellen Tag,
Als wir die Läden geschlossen,
Als durch die schützenden Sprossen

5
Goldige Dämmerung brach.


Empfohlene Zitierweise:
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/78&oldid=- (Version vom 31.7.2018)