Verschiedene: Die zehnte Muse | |
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Sie.
Ihr Wuchs ist nymphenhaft und schlank,
Ihr Auge blau, und stolz ihr Gang;
Es blickt so freundlich ihr Gesicht, –
Und wenn sie lächelt, wenn sie spricht,
Doch ihren Namen nenn’ ich nie!
Ich wusste nicht, wie mir geschah,
Als ich sie sah und wiedersah;
Mir war so weh, mir war so wohl,
Verwegner, rette dich und flieh!
Doch ihren Namen nenn’ ich nie.
Ich wollte flieh’n, ich wollte fort;
Wohin, wohin? Ach, hier und dort,
Folgt ihres Bildes Zauber mir,
Tönt ihres Namens Melodie:
Doch ihren Namen nenn’ ich nie!
Diese schönen Gliedermassen –
Diese schönen Gliedermassen
Kolossaler Weiblichkeit
Sind jetzt ohne Widerstreit
Meinen Wünschen überlassen!
Eigenkräftig ihr genaht,
Ich bereute solche Tat!
Ja, sie hätte mich geprügelt.
Welcher Busen, Hals und Kehle
Eh’ ich ihr mich anvertrau,
Gott empfehl’ ich meine Seele.
Verschiedene: Die zehnte Muse. Otto Elsner, Berlin 1904, Seite 93. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Die_zehnte_Muse_(Maximilian_Bern).djvu/99&oldid=- (Version vom 31.7.2018)