XIX.[1]
1859.
Januar.
3) Montag. Schreiben an den Cultusminister von Bethmann-Hollweg concipiert. Ich kann mich nur andeutungsweise aussprechen und muß erwarten, daß an mich weitere und bestimmtere Fragen gerichtet werden. Was die Akademie in Düsseldorf anbelangt, so empfehle ich Bendemann für die Direktorstelle ... Besuch bei Langbein, welcher gestern mit seiner Frau bei uns war ... Er sagt mir, daß die Unterscheidung der heiligen Marien, der von Magdala und der von Bethanien, noch gar nicht festgestellt wäre. – Heute ist des Carus siebzigster Geburtstag, und es findet eine große Feier statt, zu der auch ich geladen bin. Ein wundervoll gespieltes Quartett von Mozart eröffnet die Aufführungen. Sodann erfolgt ein Festspiel, in welchem sprechende Bilder und Chöre (die von der Ney, der Jacobi[2], Tichatscheck und Conradi[3] gesungen werden) abwechseln. Zuletzt singen die Genannten noch vier Quartetts von Mendelssohn. In den sprechenden Bildern traten die Frau von Bock (Schröder-Devrient), die Steeger[4] und Fräulein Bendemann auf. Ich unterhielt mich trefflich und fand viele und lebhafte Ansprache bei meinen zahlreich anwesenden Bekannten. Besonders unterhielt ich mich mit Geh. Rath von Ammon[5], neben dem ich längere Zeit saß.
- ↑ Fortsetzung des irrthümlich mit XVI statt XVIII bezeichneten, in Nr. 3 des Jahrganges 1901 der Geschichtsblätter abgedruckten Abschnittes.
- ↑ Constanze Jacobi, Musiklehrerin, später Gemahlin Dawisons.
- ↑ J. Jacob Conradi, Hofopernsänger.
- ↑ L. M. Steeger, königl. Hofschauspielerin und Sängerin.
- ↑ F. A. v. Ammon, königl. Leibarzt und Geh. Medizinalrath.
Dr. Otto Richter (Hrsg.): Dresdner Geschichtsblätter Band 3 (1901 bis 1904). Wilhelm Baensch Dresden, Dresden 1901 bis 1904, Seite 62. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Dresdner_Geschichtsbl%C3%A4tter_Dritter_Band.pdf/68&oldid=- (Version vom 22.10.2024)