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ihnen genannten festen Stadt Gorkha, zu dem Königreiche Nepal vereinigte; allerdings muß das Gemetzel und die völlige Zerstörung der Gebäude seitens der Gorkhas noch viel grimmiger in der von Patan abhängigen, unbezwinglich hoch auf einem Bergrücken liegenden Stadt Kirtipur[WS 1] ausgefallen sein, die in den Jahren 1756—57 nicht weniger als drei Anstürmen der Gorkhas heldenhaft widerstand und wohl niemals gefallen wäre, wenn sie sich nicht durch trügerische Versprechungen allgemeiner Schonung und Straflosigkeit hätte blenden lassen. Dort blieb buchstäblich kein Stein auf dem anderen, und die wenigen nicht getöteten Männer, Weiber und Kinder wurden durch Abschneiden der Nasen, Ohren und Lippen geschändet; diesem Schicksal entrannen nur diejenigen, die zufällig in der Lage waren, Blasinstrumente spielen zu können und deshalb als Musiker in das Gorkhaheer eingereiht wurden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. WS: Kirtipur: vergleiche Kirtipur
Empfohlene Zitierweise:
Kurt Boeck: Durch Indien ins verschlossene Land Nepal. Ferdinand Hirt & Sohn, Leipzig 1903, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Durch_Indien_ins_verschlossene_Land_Nepal.pdf/343&oldid=- (Version vom 2.7.2018)