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jeder pseudonyme Hans einem wirklichen Hans oder Johannes zu entsprechen braucht; außerdem liegt „Wohlgemut“ von „Wallfahrt“ ziemlich weit ab. J. Kreuser[1], geb. 1795, 1814 Lehrer am Kölner Jesuitengymnasium (später Marzellen- jetzt Dreikönigsgymnasium), 1817 zu weiterer Ausbildung nach Berlin gesandt, wo er bis 1820 studierte, seitdem wieder Lehrer an Marzellen bis 1860, erst 1870 gestorben, hat außer anderm eine Reihe von Gedichtsammlungen veröffentlicht. Pseudonym (als „Hans Wohlfahrt“) aber nur die „Zeitgedichte“ 1843; hier liegt ja der Grund, weshalb er Verstecken spielte, klar auf der Hand. Bei seinen anderen Dichtungen hatte es wenig Zweck. So hat er denn auch die erste Sammlung 1824 unter vollem Namen (nicht, wie Leimbach a. a. O. glaubt, „wohl anonym“) herausgegeben.[2]

  1. Vergl. über ihn besonders Kehrein, Biogr.-lit. Lexikon 1 S. 211, und Leimbach, Deutsche Dichter der Neuzeit V S. 148 ff. (hier auch Proben seiner Gedichte, das Biographische hauptsächlich nach Brümmer).
  2. Dichtungen von J. Kreuser. Köln a. Rh., Druck und Verlag von Joh. Pet. Bachem, 1824, VIII u. 290 S. – Exemplar auf der Kölner Stadtbibliothek. Ohne Inhaltsregister. „Seiner mütterlichen Leiterin Frau Elisa v. d. Recke, Reichsgräfinn von Medem in Dresden mit kindlicher Innigkeit geweiht.“ Die „Zuneingung“ in Ottaverime datiert Köln a. Rh. 10. Sept. 1814 (auch S. 104 noch eine „Vorrede“: Das ist des Dichters Streben …) Das Ganze enthält (I) Liederkranz S. 3–35. (II) Romanzen und Balladen S. 39–99. (Viel Nordisches, aber auch südliche Stoffe; S. 69 eine Kölner Sage über ein altertümliches Kreuz.) (III) Vermischte Gedichte. S. 103 bis 138. (IV) Distichen und Sprüche. S. 141–196. (V) Sonette. S. 199–224 (worunter einiges nicht übel; S. 219 „nach vorgeschriebenen Reimen“, alle Verse haben bloß einen Reim). (VI) Buntes Buch; S. 200–290. (Hier einige Verse an Bekannte: S. 230 An Peter Anton Fonk in seinem Kerker zu Trier 1821; S. 232 „Lebenswerth“ an Herrn Kirchenrath Dr. Paulus in Heidelberg; S. 247 „Kunstpredigt“ an Herrn Dr. Smets.)
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Eduard Arens: Wer ist „Hans auf der Wallfahrt“?. München: Parcus, 1919, Seite 63. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Eduard_Arens_Wer_ist_Hans_auf_der_Wallfahrt_63.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)