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Nachschrift.

Ich habe noch etwas wichtiges anzumerken. Oben habe ich euch gesagt; „Daß die Widersacher des James Roß nichts erhebliches wider ihn hervor zu bringen wissen.“ Aber was hab’ ich seitdem gehört? Diese wahre „Söhne des Belials“[WS 1] oder (in den Worten unsers göttlichen Heilandes) diese Kinder „von ihrem Vater, dem Teufel“ diese Menschen „ohne Gott“ nachdem sie alles versucht hatten, eine böse That oder ein offenbares Laster auf den Herrn Roß zu finden, haben endlich, ruchloser weise, sich unterwunden sogar die Eigenschaften unsers Gottes sich selbst anzudichten, und zu bezeugen daß sie in die innersten Gedanken des Herrn Roß hineingedrungen sind.

Und was haben sie dort aufgefunden? Was meynt ihr? — Der Herr Roß soll weder an Gott, noch an die Göttlichkeit der christlichen Religion glauben!!!

Nun, nun, wenn das könte bewiesen werden, ja nur im geringsten könte bewiesen werden, so wäre es bey mir und ich habe zu euch das Zutrauen, daß es auch bey euch ein wichtiger Einwurf wider den Herr Roß, wäre. Ein Feind meiner Religion, ist ein Feind meiner Ruhe — und ich wolle so lieb für den Belial selbst stimmen, als für einen Menschen der meinen Gott verachtet.

Aber soll man jenen Leuten, nach allen ihren greulichen Lügen, noch das allergeringste glauben können? Soll man denen noch die Ohren offen halten, die unserm lieben alten Washingthon, den Vater seines Landes, einen Mörder, einen Verräther gescholten haben? — Behüt uns Gott davor!

Um euch aber zu überzeugen, daß es eine lügenhafte Beschuldigung ist, so kan euch mit Grunde der Wahrheit versichert werden, daß James Roß den man euch zum Gouvernör vorschlägt, sich ordentlich zum christlichen Gottesdienst hält, ja ein Trustie in einer Gemeine von Presbiterianern in Pittsburg ist. Und wäre das wohl zu glauben, daß die Presbeterianer die so genau auf ihre Religion halten, daß die einen Unchristen, einen Gottesläugner zum Trustie in einer Kirche wählen würden? — Pfuy vor solchen unverschämten Lügen!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Belial, damönische Gestalt aus der Bibel
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt: Ein Ernstlicher Ruf an die Deutschen in Pennsylvanien. Gedruckt bey Johann Albrecht und Comp. in der Prinz-Strasse, Lancaster 1799, Seite 15. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_Ernstlicher_Ruf_an_die_Deutschen_in_Pennsylvanien.pdf/15&oldid=- (Version vom 20.8.2021)