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geblieben, und schon aus diesem Grunde war Mr. Bellard so häufig abwesend. Wir fühlten uns in den Räumen der Auskunftei, die ein erster Subdirektor und Fachmann leitete, nicht mehr sicher.

Heute hatte ich als „Sotter“ hinter der Tapetenwand Dienst, und Frau Amalie, deren Mundwerk ungern stillstand, erzählte mir in einem Atem mit ihrer Sorge um meinen Schnupfen, daß Poussy[1] soeben durch das offene Fenster auf die Plattform der Feuerleiter hinausgeklettert sei. Dann hörte ich, wie sie ihre Katze zärtlich lockte, das Fenster schloß, und plötzlich auch der Lichtschalter zweimal knackte.

„Mr. Sotter …!!“ flüsterte Amalie nun dicht an der Tapetenwand … „Mr. Sotter, – – habe ich nur einen Schreck bekommen!! Der Kerl ist wieder da! Schon gestern bemerkte ich ihn … Unten im Hof steht er …“

„Ja, – der neue Wächter, Frau Pellwoor“, erwiderte ich sehr gegen meine eigene Überzeugung. „Gute Nacht, verschlafen Sie Ihre Ängste“, fügte ich scherzend hinzu.

Kaum aber hatten Amalie und Poussy[2] die Büroräume verlassen, als ich auf eine etwas eigentümliche Art meinen fensterlosen Verschlag gleichfalls verließ und mich Minuten später droben auf dem flachen Dache des Old-Palastes befand. Amalie ahnte nicht, wie wichtig mir ihre Beobachtungen waren. Ich kroch bis zur Dachrinne vorwärts und blickte in die Tiefe hinab.

Gerade am Fuße der Feuerleiter drunten im Hofe bemerkte ich tatsächlich eine Gestalt, die dort um diese Stunde nichts zu suchen hatte. Ich besaß jedoch bessere Augen als die Aufwärterin, und[3] da die Person jetzt den Kopf hob, erkannte ich zu meiner größten Verblüffung Ellen Clinton, die in einem Männeranzug

  1. Vorlage: Prussy (siehe Seite 30)
  2. Vorlage: Prussy (siehe Seite 30)
  3. Vorlage: ud
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Max Schraut: Ein gefährliches Preisrätsel. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1933, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_gef%C3%A4hrliches_Preisr%C3%A4tsel.pdf/31&oldid=- (Version vom 31.7.2018)