unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel | |
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die wochen vß arbeiten. Vlenspiegel sagt ia meister daz ist mir wol allerliebst. Da stůnd vlnspiegel des morgens vff vnd schlůg wollen / vnd des deinsttags deßgleichen / vnd dz bekam dem wüllenweber wol. So wz am mitwoch eins apostels tag / dz sie feiren můsten / vnd vlnspiegel thet wie er von dem heiligen tag nit wißt / vnd stůnd des morgens vff / vnd begund zů schnieren / vnd schlůg wollen / dz man vber die gantz straß hort. Der meister wuscht von stund vß dem bet[1] vnd sagt zů ihm. Hoer vff / hoer vff / es ist ein heiliger tag. Vlenspiegel sagt. Lieber meister / ir verkünten mir doch am sontag kein heiligen tag / sunder ir sagten / ich solt die gantz woch vß wercken / der wüllinweber sagt. Lieber knecht / dz meint ich nit also / sunder hoer vff vnd schlag nit mer / waz du den tag kündest verdienen / dz wil ich dir gleich wol geben. Vlenspiegel war dessen zů friden / vnd feiert den tag / vnd hielt des abentz collation mit seinem meister. Da sprach der wullenweber zů im dz im wol geling die woll zů schlagen / sunder er müst sie wol ein wenig hoeher schlagen. Vlenspiegel sagt ia / vnd stund des morgens frü vff / vnd spant den bogen oben an die latten / vnd setzt daran ein leiter / da steig er hinuff / vnd macht dz die rüt nachfolgen kund / bis vff die hurt / vnd holt dan die woll von der hurt / die stund vff der erden / bis an die bün / vnd schlůge die woll / dz sy vber dz huß stob. Der wullenweber lage an dem beth / vnd hort am schlag wol / dz er im nit recht thet / vnd stůnd vff vnd sah in an. Vlenspiegel sprach. Meister
wie dunckt euch / ist das hoch genůg. Der meister
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: ber
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt LXXIIv. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/144&oldid=- (Version vom 31.7.2018)