Seite:Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel.djvu/189

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

VOr alten zeiten da wont zů Gerdaw im land zů Lünen bürg ein par alter leüt / die bei .l iaren im eelichen stat bei einander gesessen waren / vnd hetten grosse kinder / die sie fürter beraten vnd vßgeben hetten. Nun was zů der zeit ein gantz listfindig pfaff / vff der pffar da selbst / der alle zeit gern was wa man praßt vnd schlempt. Der selbig pfaff macht es mit seinen pfarleuten also / das vff dz wenigst / zů dem iar einist müst in ieder buer zů gast haben / vnd in mit seiner magt ein tag oder zwen vol halten / vnd vff das gütlichst thůn. Nun heten die zwei alten leut in vil iaren kein kirchwei kindtouff[1] / oder gastung / da der pfaff ein schlamp von haben moecht / das in verdroß / vnd gedacht vff ein sin wie er den bueren darzů brecht das er im ein colation geb. Er sendet im ein botten vnd fragt in wie lang er[2] mit seiner hußfrawen im eelichen stat gesessen wer. Der buer antwurt dem pfarrer. Lieber her pfarrer das ist lang / das ich das vergessen hab. Dem der pfarrer antwurt / das wer ein geferlicher stant zů euwer selen heil / so ir nun fünfftzig iar bei einander gewesen sent / so wer die gehorsam des eelichen stats vß als eins münichs in einem closter / des vnderred dich mit deiner hußfrawen / vnd kum wider zů mir vnd bericht micht der ding / vff dz ich vch helff raten zů euwer selen selikeit / dz euch vnd alle meinen

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: kndtouff
  2. Vorlage: lager
Empfohlene Zitierweise:
unbekannt: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel. Straßburg 1515, Blatt XCVr. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ein_kurtzweilig_lesen_von_Dyl_Vlenspiegel.djvu/189&oldid=- (Version vom 31.7.2018)