Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend | |
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wirklich erreicht werde, so lange man sich nur darauf einschränket? Ob nicht die manchfaltigsten Verhältnisse, das Locale, eigene Erzeugnisse, vaterländisches Bedürfniß eben so manchfaltige Arbeiten erfordern? Ob nicht der immer abwechselnde Geschmack der Moden den Absatz der daraus fabricirten Artikel erschüttern wird, moralisch gewiß erschüttern wird, und dann vereiteln den schönen Traum von belebter Arbeitsamkeit, neuem Nahrungszweige, und in sein voriges Nichts zurückrufen unsere Industrie? Dies sind freylich Fragen, über die die Zukunft erst entscheiden muß. Man eröffnete 1787 im Arbeitshause Spinnsäle, wo der arbeitsame Arme ein bequemes Obdach und Absatz für seine Arbeit erhält, und im nämlichen Jahre für die armen Tuchmacher, die weder Geld noch Credit haben, eine Wollenniederlage, aus der sie Vorschuß zu ihrer Arbeit auf Credit erhalten. Vom J. 1787 bis 1788 wurden 528 im Baumwollenspinnen unterrichtet. Im J. 1790 wurden 74 Kinder vom 12ten bis 14ten Jahre zum Wollespinnen angehalten. Im Jahre 1788 wurde an 1567 nicht kranke Arme 14,835 fl. 56 kr., und an 726 arme Kranke 1900 fl. fränk. vertheilt. Im J. 1790 wurde an 851 Arme 13,312 fl.
Franz Adolph Schneidawind: Einige Nachrichten den Fürsten, das Domcapitel und die verschiedenen Dikasterien zu Bamberg betreffend in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 688. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Einige_Nachrichten_den_F%C3%BCrsten,_das_Domcapitel_und_die_verschiedenen_Dikasterien_zu_Bamberg_betreffend.pdf/64&oldid=- (Version vom 14.9.2022)