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Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44 | |
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Dreyzehnte Elegie.
Amor bleibet ein Schalk, wer ihm vertraut ist betrogen!
Heuchlend kam er zu mir: „traue mir dießmal nur noch.
Redlich meyn’ ichs mit dir, du hast dein Leben und Dichten,
Dankbar erkenn’ ich es wohl, meiner Verehrung geweiht.
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Siehe, dir bin ich nun gar nach Rom gefolget, ich möchte Dir im fremden Gebiet gern was gefälliges thun.
Jeder Reisende klagt, er finde schlechte Bewirthung;
Welchen Amor empfiehlt köstlich bewirthet ist er.
Du betrachtest mit Staunen die Trümmern alter Gebäude,
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Und durchwandelst mit Sinn diesen geheiligten RaumDu verehrest noch mehr die werthen Reste des Bildens
Einziger Künstler, die ich stets in der Werkstatt besucht.
Empfohlene Zitierweise:
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Johann Wolfgang von Goethe: Elegien. In: Die Horen, 2. Bd., 6. St., S. 1-44. Cotta, Tübingen 1795, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Elegien_(Goethe).djvu/24&oldid=- (Version vom 31.7.2018)