Seite:Experimental-Untersuchungen über Elektricität 05.pdf/8

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Kurkumäpapier zusammengesetzte Conductoren [Taf. III Fig. 5], getränkt mit Glaubersalzlösung und getragen von Glasstäben, in geringer Entfernung von einander und in einer geraden Linie, zwischen den Spitzen und der Maschine und der Ableitung angebracht, so daß die Elektricität der Reihe nach durch sie gehen, durch die Lackmusspitzen eintreten, und durch die Kurkumäspitzen austreten mußte. Als nun die Maschine mit sorgfältiger Vermeidung von Funken und Lichtbüschel (322) gedreht wurde, erhielt ich bald Beweise von Zersetzung an jedem der feuchten Conductoren, denn alle Lackmusspitzen zeigten freie Säure und alle Kurkumäspitzen eben so freies Alkali.

470) Lösungen von Jodkalium, essigsaurem Blei u. s. w. angewandt, gaben ähnliche Resultate; da sie aber sämmtlich mit den oben beschriebenen übereinstimmten, so werde ich sie hier nicht weiter auseinandersetzen.

471) Diese Fälle von elektro-chemischer Zersetzung sind durchaus von gleicher Art wie die, welche unter gewöhnlichen Umständen von der voltaschen Batterie hervorgebracht werden, ungeachtet in Bezug auf die Gegenwart oder Abwesenheit oder wenigstens die Natur der für gewöhnlich Pole genannten Theile, so wie auch was die endliche Lage der an den Gränzen der elektrisirten Oberflächen (467) ausgestoßenen Elemente betrifft, große Verschiedenheiten da sind. Sie deuten zugleich auf eine innerliche Action der die Zersetzung erleidenden Theile, und scheinen zu zeigen, daß die Kraft, welche die Trennung der Elemente bewirkt, dort, und nicht an den Polen, ausgeübt wird. Doch ich werde die Betrachtung dieses Punktes für eine Weile (493. 518) fallen lassen, um zuvor eine andere vermeintliche Bedingung zur elektro-chemischen Zersetzung in Betracht zu ziehen[1].


  1. Seit der Anstellung und Beschreibung dieser Versuche habe ich aus eurer Note zu Sir Humphry Davy’s Aufsatz in den Philosophical Transactions f. 1807, p. 31, ersehen, daß dieser Physiker bei Wiederholung des Wollaston’schen Versuchs der [409] Wasserzersetzung durch gemeine Elektricität (327. 330) eine Vorkehrung anwandte, die einigen der von mir beschriebenen in Etwas ähnlich ist. Er tauchte eine verwahrte Platinspitze, die mit der Maschine verbunden war, in destilliertes Wasser, und ließ die Elektricität durch angefeuchtete Baumwollenfasern aus dem Wasser in die Luft entweichen. Auf diesem Wege behauptet er Sauerstoff und Wasserstoff getrennt von einander erhalten zu haben. Wäre mir dieser Versuch bekannt gewesen, so hätte er in einer früheren Reihe dieser Untersuchungen (342) angeführt werden müssen; allein er hebt keinen der Einwände, welche ich gegen Wollaston’s Apparat, als einen Zeugen für wahre chemische Action, gemacht habe.