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der von dem Strom zersetzt werdenden Flüssigkeit an der einen Seite einer eingeschalteten Scheidewand. Es ist ein mechanischer Vorgang, und da die Flüssigkeit in allen bekannten Fällen von der positiven Elektrode zu der negativen geht, so scheint er eine Beziehung zu dem Polarisationszustand des den Strom leitenden Di-elektricums zu errichten (1164. 1535). Er ist bis jetzt noch nicht hinlänglich untersucht; denn De la Rive sagt, er erfordere, daß das Wasser ein schlechter Leiter, also destillirtes Wasser, sey, und trete bei starken Lösungen nicht ein[1], wogegen Dutrochet das Gegentheil behauptet, und sagt, daß die Erscheinung nicht direct vom elektrischen Strom abhänge[2].

1647. Becquerel hat die Gründe für und wider die Meinung, daß der Vorgang ein elektrischer sey, in seinem Traité de physique zusammengestellt[3]. Obwohl ich für jetzt keine entscheidende Thatsache anzuführen weiß, so kann ich doch nicht umhin die Meinung auszusprechen, daß der Vorgang sowohl der Verbindung als der Fortführung (1623) analog ist, daß es einen Fall von Fortführung darstellt, herrührend von der Relation der Scheidewand und der sie berührenden Flüssigkeit, durch welche gemeinschaftlich die elektrische Entladung vollzogen wird, und daß die schon angeführte (1482. 1503. 1525) besondere Relation von positiven und negativen, kleinen und großen Oberflächen die directe Ursache seyn mag, daß die Flüssigkeit und die Scheidewand in entgegengesetzten, aber bestimmten Richtungen wandern (may be the direct cause of the fluid and the diaphragm travelling in contrary but determinate


  1. Ann. de chim. 1825, XXVIII, p. 196.
  2. Ann. de chim. 1832, XLIX, p. 423.
  3. Vol. IV p. 197 192.