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zeigte sich, daß er seine Kohlensäure verloren hatte und in magnetisches Eisenoxyd verwandelt worden war.

3413. Kohlensaurer Kalk. – Die Kalkspathkugel war von so verhältnißmäßig schwacher Magnetkraft, daß sie bei Anwendung eines metallischen Torsionsdrahts und des Logeman’schen Magnets keine genügende Anzeige lieferte, und ein seidener Torsionsfaden würde unsicher gewesen seyn. Eine sehr hohe, bis zum vollen Glühen reichende Temperatur (die höchste, welche die Flamme einer Weingeistlampe einem kleinen Rhomboëder mittheilen konnte), nahm dem Kalkspath nicht den magnekrystallischen Zustand oder das Vermögen seine optische Axe aequatorial zu stellen. Denn wiewohl die Hitze hinreichend war das Aeußere des Krystalls (zu welchem der Wasserdampf der Flamme Zutritt hatte) in Aetzkalk zu verwandeln, blieben doch die inneren Theile magnekrystallisch und schleppten die veränderten Theile mit sich. Diese Beharrlichkeit, verbunden mit dem schwachen magnekrystallischen Zustand des Krystalls bei gewöhnlichen Temperaturen, zeigt, daß die Kraft sehr langsam und sehr wenig abnimmt, wenn die Temperatur von 0° bis 300° steigt.

3414. Wenn ein Krystall von rothem Eisencyankalium in Luft oder in Oel bis zu einer gewissen Temperatur erhitzt wird, so zerspringt er in Stücke; unterhalb dieses Punktes behält er seinen magnekrystallischen Zustand unverändert, ausgenommen, daß er sich bei höheren Temperaturen mit geringerer Kraft einstellt als bei niedrigen.

3415. Der früher (3393) beschriebene eisenhaltige Kalkspath führte mich auf sehr sonderbare Punkte der Untersuchung. Es schien wahrscheinlich, daß das Eisen in dem Krystall seinen chemischen Verbindungszustand während der Einwirkung der Hitze behalten würde, wenn dabei der Krystall seine Integrität bewahrte; und, wenn dem so wäre, schien es, weil der kohlensaure Kalk viel langsamer als das kohlensaure Eisen durch die Wärme in seiner Magnetkraft verändert wird, ferner wahrscheinlich, daß ein solcher Magnekrystall bei hinreichender Erhitzung seinen