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Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein

Doch den Vater, von heißem Zorn entbrannt,
Nicht kümmert des Kindes Flehen.
Unbewegt, wie des Schlosses Felsenwand
Im furchtbaren Sturmeswehen,
Sieht er mit Drohen im Flammenblick
Auf das sich sträubende Kind zurück.

     „Was ich beschloß, das muß geschehn,
     Auf meine Rede Felseck baut;
     Wird dieses Jahr zu Ende gehn,
     Bist, Klara, du ihm angetraut.“

In ihre einsam stille Zelle
Zog Klara schluchzend sich zurück.
Bis zu des Mondes Silberhelle
Umglänzten Thränen ihren Blick.
Und goß die Morgenröthe nieder
Das Rosenlicht auf Flur und Hain,
Erwachte sie zu Jammer wieder
Und stöhnte: Karl von Felseck mein!

Empfohlene Zitierweise:
Karl Albert Eleon Förster: Klara und Kurt von Eulenstein. J. C. D. Müller, Riga 1822, Seite 6. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:F%C3%B6rsterKlaraUndKurtVonEulenstein.pdf/6&oldid=- (Version vom 14.9.2022)