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der Rechten kommende Strahl die Röhre im Sinne der Bewegung durchlaufen, der von der Linken kommende aber im entgegengesetzten Sinne der Bewegung.

Setzt man das Wasser in den beiden Röhren zugleich und im entgegengesetzten Sinn in Bewegung, so sieht man, daß die Effecte sich addiren müssen. Nachdem dieser Doppelstrom erzeugt worden, kann man den Sinn zugleich in beiden Röhren umkehren und der Effect wird wiederum verdoppelt seyn.

Alle diese Bewegungen des Wassers wurden auf eine sehr einfache Weise erzeugt, indem jede Röhre durch zwei Abzweigungen (embranchements) nahe an ihren Enden mit zwei gläsernen Behältern in Verbindung stand, in welchen man abwechselnd durch comprimirte Luft einen Druck hervorbrachte. Unter Wirkung dieses Drucks floß das Wasser durch die Röhre, deren Enden durch Glasplatten verschlossen waren, aus dem einen Behälter in den anderen. Die Röhren waren von Glas und hielten 5mm,3 im inneren Durchmesser und 1m,487 in Länge.

Der Druck, unter welchem das Fließen des Wassers stattfand, konnte zwei Atmosphären übersteigen. Die Geschwindigkeit wurde berechnet, indem man das Volum des in einer Sekunde ausgeflossenen Wassers durch den Querschnitt der Röhre dividirte. Um einen Einwurf, den man erheben könnte, vorzubeugen, muß ich sagen, daß man große Vorsicht getroffen hatte, alle zufällige Bewegungen zu vermeiden, welche der Druck und der Stoß des Wassers hätten erzeugen können. So wurden die beiden Röhren und die Behälter, worin die Bewegungen des Wassers geschahen, durch Stützen getragen, die von den übrigen Theilen des Apparats, namentlich von den beiden Fernröhren, unabhängig waren. Es konnten also nur noch die Röhren eine zufällige Bewegung erleiden; Räsonnement und Erfahrung zeigten aber, daß die Bewegungen und Biegungen der Röhren allein, ohne Einfluß auf die Lage der Fransen waren.

Die Beobachtung ergab nun Folgendes: