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III.
Die schriftstellerischen Honorare.

Schon die alten Dichter und Schriftsteller haben von ihren Verlegern Honorare bezogen. Dennoch scheint es schwierig gewesen zu sein, seinen ganzen Lebensunterhalt dadurch fristen zu wollen, denn selbst von vielgelesenen Autoren, wie von Martial, ist es bekannt, dass sie in dauernder Geldverlegenheit sich befunden haben, ohne dass wir genöthigt sind, etwa an besonders übertriebene Ausgaben bei ihm zu denken. Ob der Preis, den man beim Buchhändler für ein Buch seiner Epigramme bezahlte (90–140 Pfennige nach unserm Geld für eine gewöhnliche Ausgabe, das Doppelte für eine Prachtausgabe) hoch oder niedrig gegriffen war, vermögen wir nicht zu entscheiden, doch dürfte er bei der Gewohnheit, alles durch Sclaven schreiben zu lassen, wodurch der Herstellungspreis geringer wurde, eher hoch gewesen sein.

Den Dichtern unsrer Zeit geht es nicht selten besser, wenn auch keineswegs der grösste Theil, oder auch nur die Hälfte dies von sich rühmen kann. Es ist nur ein kleiner Theil, dem es vortrefflich geht und der von seinen Honoraren ein Vermögen gewinnen kann, während die meisten in Kummer und Noth ihr Leben hinzubringen pflegen. Dass es nicht

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/029&oldid=- (Version vom 17.8.2016)