Seite:Flach Der deutsche Professor.djvu/154

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die daheim ängstlich um ihre Kleinen bemüht und auf das Auskommen mit dem knappen Wirtschaftsgeld bedacht ist, und aus Sorge um das Wohl und Gedeihen ihrer Kinder zahlreiche Gesellschaften absagt, die dem ermüdeten und angestrengten Gatten mit freundlichem Gesicht den Kaffe in das Zimmer stellt, und deren grösstes Glück das Daheim und ihr Familienkreis bildet! Diese Frauen bleiben in der akademischen Welt unbekannt und verachtet. Gewiss werden auch solche Frauen nicht aussterben, so lange unser deutsches Vaterland dauern wird, aber ihre Zahl wird vielleicht immer geringer werden, je mehr das Professorenthum aus der eigentlichen Sphäre der häuslichen Arbeitsamkeit heraustreten und ausschliesslich in Geselligkeit und Vergnügungen seine Befriedigung finden wird.


XV.
Die politische Thätigkeit der Professoren.

Während in früheren Jahren der deutsche Professor zu den unpolitischen Geschöpfen gehörte, dem überhaupt die Aussenwelt ein mehr oder minder verschlossenes Gebiet blieb, ist in den letzten Jahren, besonders seit der Errichtung des deutschen Reichs,

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Hans Flach: Der deutsche Professor der Gegenwart. Leipzig 1886, Seite 146. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Flach_Der_deutsche_Professor.djvu/154&oldid=- (Version vom 18.8.2016)