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(5.) 76 Als Moyses nach der Unterdrückung des Aufruhrs diese Vorschriften gegeben hatte, brach er mit dem ganzen Heere auf und kam an die Grenze von Idumaea. Er schickte darauf Gesandte zum König der Idumäer und liess um freien Durchzug durch sein Land bitten, indem er jede Verantwortung dafür übernahm, dass ihm kein Unrecht noch Schaden zugefügt werden würde. Auch liess er um die Erlaubnis zum Einkauf von Lebensmitteln ersuchen; er wolle sogar das Wasser bezahlen, wenn der König es verlange. 77 Dieser aber schlug das Ersuchen der Gesandten rundweg ab und verweigerte ihnen nicht nur den Durchmarsch, sondern zog sogar mit einem Heere dem Moyses entgegen, um ihn, wenn er den Einmarsch mit Gewalt erzwingen wollte, daran zu hindern. Deshalb führte Moyses, dem auf seine Anfrage Gott den Rat gegeben hatte, sich nicht auf einen Kampf einzulassen, das Heer zurück und nahm auf Umwegen den Marsch durch die Wüste.

(6.) 78 Um diese Zeit starb auch Mariamme, die Schwester des Moyses, im vierzigsten Jahre nach dem Auszug aus Aegypten, im Neumond des Monats Xanthikos. Sie wurde mit grosser Pracht auf öffentliche Kosten auf einem Berge, der Sin genannt wird, begraben, und als das Volk dreissig Tage um sie getrauert hatte, reinigte Moyses es auf folgende Weise. 79 Der Hohepriester führte ein tadelloses rotes Rind, das noch nicht zum Pflügen und Ackerbau ins Joch gespannt worden war, etwas vom Lager entfernt an einen ganz reinen Ort, schlachtete es und besprengte mit seinem Blute siebenmal die Hütte Gottes. 80 Dann verbrannte er das ganze Rind, wie es dalag, mit Haut und Eingeweiden, und warf Cedernholz sowie Hyssop und scharlachrote Wolle ins Feuer. Die ganze Asche sammelte ein reiner Mann und legte sie an einen ganz reinen Ort. 81 Diejenigen, welche durch einen Toten verunreinigt waren, streuten etwas von dieser Asche mittels eines Hyssopzweiges in eine Quelle, gaben dann eine Kleinigkeit von derselben Asche in Wasser und besprengten sich damit am dritten und am

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 207. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/206&oldid=- (Version vom 4.8.2020)