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fünften Tage und kämpfte gegen sie in heisser Schlacht, sodass ein fast unglaubliches Blutbad entstand. Endlich blieb er Sieger, zerstreute die Feinde, setzte ihnen in langer Verfolgung nach und vernichtete fast ihr ganzes Heer; die Könige selbst fielen alle. 67 Und da keine Menschen mehr niederzumachen waren, tötete er auch die Rosse und verbrannte die Wagen. Darauf durchzog er das ganze Land, ohne auf irgend einen Widerstand zu stossen, belagerte und nahm die Städte und tötete, was ihm in die Hände fiel.

(19.) 68 So war das fünfte Jahr bereits verflossen‚ und alle Chananäer waren vertilgt bis auf diejenigen, die sich hinter feste Mauern geflüchtet hatten. Um diese Zeit zog Jesus von Galgala weg und schlug die heilige Hütte bei der Stadt Silo auf; denn dieser Ort schien ihm wegen seiner Lieblichkeit besonders dazu geeignet, bis die Verhältnisse den Israëliten gestatten würden, einen Tempel zu bauen. 69 Von da rückte er mit dem gesamten Volke nach Sikim und errichtete hier nach dem Befehle des Moyses einen Altar. Dann teilte er das Heer und stellte die eine Hälfte auf dem Berge Garizin, die andere mit den Priestern und Leviten auf dem Berge Gibal auf, wo sich auch der Altar befindet. 70 Und als man hier geopfert, die Wünsche ausgesprochen und sie auf dem Altare aufgeschrieben hatte, kehrte man nach Silo zurück.

(20.) 71 Da nun Jesus schon alt geworden war und einsah, dass die Städte der Chananäer schwer zu erobern seien, einmal wegen der natürlichen Festigkeit der Orte, wo sie lagen, dann aber auch weil sie so starke Festungsmauern hatten, dass die Feinde sich nicht an die Belagerung wagten, da sie auf die Eroberung doch nicht hoffen konnten 72 (die Chananäer hatten nämlich, als sie merkten, dass die Israëliten Aegypten verlassen hätten, um sie auszurotten, die ganze Zeit auf die Befestigung ihrer Städte verwendet), liess er das Volk nach Silo zusammenkommen. 73 Und als sie in Menge herbeigeströmt waren, hielt er ihnen vor, welches Glück

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 263. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/262&oldid=- (Version vom 23.9.2020)