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König: „So will ich dich denn ziehen lassen, doch überlasse mir dafür deinen Sohn Achiman, damit ich ihm deine Güte vergelten kann.“ 275 Darauf überliess Berzelaeus seinen Sohn dem Könige, verbeugte sich vor ihm, wünschte ihm alles Gute und kehrte nach Hause zurück. David aber kam alsdann nach Galgala, und schon hatte er die Hälfte des gesamten Volkes und den Stamm Judas bei sich.

(5.) 276 Zu Galgala kamen die Vornehmen des Landes mit einer grossen Menge Volkes zu ihm und beklagten sich über den Stamm Judas, dass dieser heimlich sich zum Könige begeben habe, obgleich sie doch alle einmütig ihm hätten entgegenziehen sollen. Die Vorsteher des Stammes Judas baten sie indes, ihnen das nicht übel zu nehmen. Denn da sie des Königs Stammesgenossen seien, seien sie aus liebevoller Anhänglichkeit den anderen vorausgeeilt, nicht aber in der Hoffnung, Geschenke zu erhalten, sodass alle übrigen deswegen keinen Grund zur Beschwerde hätten. 277 Durch diese Worte liessen sich jedoch die Vorsteher der anderen Stämme nicht beschwichtigen, sondern entgegneten: „Wir finden es wunderlich‚ ihr Brüder, dass ihr den König euren alleinigen Verwandten nennt. Denn da Gott ihm die Herrschaft über uns alle verliehen hat, sind wir ihm doch auch wohl alle verwandt. Weil nun das ganze übrige Volk elf Teile, ihr aber nur einen Teil ausmacht, und wir zudem auch älter sind als ihr, so habt ihr unrecht daran gethan, heimlich und ohne unser Vorwissen den König zu empfangen.“

(6.) 278 Als nun die Führer der Stämme in dieser Weise miteinander im Wortstreit lagen, stürzte sich ein gottloser und aufrührerischer Mensch mit Namen Sabaeus, der Sohn des Bochorias aus dem Stamme Benjamin, mitten unter das Volk und schrie mit lauter Stimme: „Niemand von uns hat teil an David, dem Sohne des Jesse!“ 279 Nach diesen Worten blies er in ein Horn und verkündete dem König den Krieg. Da fielen alle von David ab und folgten dem Sabaeus, und nur der Stamm

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 443. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/442&oldid=- (Version vom 23.9.2020)