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Judas blieb dem ersteren treu und führte ihn nach Jerusalem in den Königspalast. David aber liess die Kebsweiber, mit denen sein Sohn Abesalom Unzucht getrieben hatte, in ein anderes Haus schaffen und gab Befehl, sie mit allem Notwendigen zu versehen; er selbst jedoch ging nicht mehr zu ihnen. 280 Alsdann ernannte er den Amessas zum Oberbefehlshaber, gab ihm den Posten, den Joab innegehabt hatte, und befahl ihm, so viele Truppen als möglich aus dem Stamme Judas zusammenzubringen und nach drei Tagen sich wieder bei ihm einzufinden, damit er ihm den Oberbefehl über das ganze Heer übergeben und ihn gegen den Sohn des Bochorias ins Feld schicken könne. 281 Als nun Amessas das Sammeln der Truppen in die Länge zog, und der König erfuhr, er sei nicht zur rechten Zeit eingetroffen, sprach er am dritten Tage zu Joab: „Es ist nicht geraten, dem Sabaeus so lange Frist zu geben, denn er könnte sonst leicht seine Truppen vermehren und uns dann noch mehr zu schaffen machen als Abesalom. 282 Säume daher nicht, sondern nimm die jetzt zu Gebote stehenden Krieger und die Schar der Sechshundert samt deinem Bruder Abessa und suche den Feind auf. Sobald du dann auf ihn stössest, lieferst du ihm eine Schlacht. Beeile dich aber, ihm zuvorzukommen, damit er nicht die befestigten Städte in seine Gewalt bringt und uns harte Kämpfe verursacht.“

(7.) 283 Joab nahm sich vor, nicht zu zögern, sondern hiess seinen Bruder, die Sechshundert und was in Jerusalem an brauchbarer Mannschaft war, ihm folgen und zog dem Sabaeus nach. Und als er nach Gabaon, einem vierzig Stadien von Jerusalem entfernten Dorfe, gekommen war, traf er den Amessas an der Spitze eines grossen Heeres. 284 Joab, der mit Schwert und Panzer bewaffnet war, liess, als Amessas sich ihm zur Begrüssung näherte, sein Schwert absichtlich aus der Scheide fallen, bückte sich dann, um es aufzuheben und ergriff den nichts ahnenden Amessas, als wollte er ihn küssen, beim Barte; dann aber stiess er ihm plötzlich das Schwert in

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 444. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/443&oldid=- (Version vom 23.9.2020)