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mit so vielen und grossen Opferstücken belastet gewesen sei. Dann erzählte er ihm, wie den Verkündiger dieser angeblichen Wunderzeichen ein Löwe zerrissen habe. Das beweise doch, dass er kein wirklicher Seher gewesen sei. 245 Mit diesen Reden beschwatzte er auch wirklich den König und trieb ihn, nachdem er ihn immer mehr von Gott und der Gerechtigkeit abgewendet hatte, schliesslich zu allen Schlechtigkeiten an. So gross war Jeroboams Bosheit und Vermessenheit gegen Gott, dass er Tag für Tag nur darauf sann, wie er immer wieder neue Frevelthaten vollbringen könne. Das mag für jetzt von Jeroboam genügen.

Zehntes Kapitel.
Von Roboam und seiner Bestrafung durch Susak.

(1.) 246 Roboam, der Sohn Solomons, der, wie gesagt, über zwei Stämme die Herrschaft führte, baute oder befestigte folgende Städte: Bethleëm, Etame, Thekoa, Bethsura, Socho, Odollam‚ Ipan, Marissa, Zipha, Adoraïm, Lachis, Azeka, Saraïm, Elom und Chebron, 247 alle im Stamme Judas gelegen. Auch im Stamme Benjamin erbaute er grosse Städte, befestigte sie, legte Besatzungen unter besonderen Befehlshabern hinein und versah sie reichlich mit Getreide, Wein, Öl und allen anderen notwendigen Lebensmitteln, sowie mit Schilden und Speeren für Tausende von Kriegern. 248 In Jerusalem versammelten sich um ihn die Priester und Leviten aus dem ganzen Lande der Israëliten samt denen aus dem Volke, die noch gut und gerecht waren. Diese verliessen ihre Wohnsitze, um Gott nach der Sitte ihrer Väter in Jerusalem zu verehren, und verabscheuten die Kälberanbetung Jeroboams. So vermehrten sie drei Jahre lang die Macht Roboams. 249 Dieser heiratete, nachdem er schon früher eine Verwandte zur Ehe genommen und mit ihr drei Kinder gezeugt hatte, noch eine andere Verwandte mit Namen Machane, eine Tochter der Thamar, welche den

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 511. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/510&oldid=- (Version vom 23.9.2020)